„Die Erziehung kann warten, mein Hund ist doch schon älter.“ Diesen Satz hören viele Hundebesitzer, wenn sie mit ihrem erwachsenen Hund in ein neues Zuhause ziehen. Doch das ist ein Missverständnis. Auch erwachsene Hunde lernen schnell und können sich an neue Regeln gewöhnen. Natürlich musst du nicht am ersten Tag mit dem Training beginnen. Aber es gibt durchaus Dinge, die du sofort nach dem Einzug beachten solltest.
Dein neuer Begleiter muss viele Dinge lernen. Er muss sich im neuen Zuhause zurechtfinden, er soll sich an neue Regeln gewöhnen und er darf nicht an Möbeln nagen. Um das zu erreichen, musst du von Anfang an geduldig und konsequent sein. Vorab: Wenn dein Hund einzieht, stehen sein Platz, seine Futter- und Wasserschale sowie seine Spielzeuge bereit. Du bist darauf vorbereitet, regelmäßig Gassi zu gehen und kannst dem süßen Blick widerstehen, wenn der Hund beim Essen bettelt? Dann hast du die Grundlagen für die ersten Tage bereits verstanden. Erlaube einem erwachsenen Hund nichts, was er später nicht mehr tun darf. Gib von Anfang an klare Kommandos und zeige deinem Hund, was du von ihm erwartest. Er wird schnell lernen und, wenn du konsequent bist, keine „Starallüren“ entwickeln und dir nicht auf der Nase herumtanzen.
Zieht ein erwachsener Hund bei dir ein, hast du einen großen Vorteil. Der Hund wird sich an dir orientieren und dir folgen. Nutze diese Zeit für das Training, das die Grundlage für alle weiteren Regeln im Zusammenleben darstellt. Wichtig ist, dass du immer die gleichen Worte und Handzeichen verwendest. Verzichte auf lange Erklärungen, die deinen Hund nur verwirren würden. Um gehört zu werden und interessant zu bleiben, spielen Lob und Leckerlis eine entscheidende Rolle. Führt dein Hund ein Kommando aus, wird er sofort belohnt und erhält ein schmackhaftes Leckerli. Wichtig ist, dass die Belohnung direkt nach der „Tat“ erfolgt, damit dein Hund den Zusammenhang erkennen kann.
In den ersten Tagen solltest du dir Zeit nehmen. Dein Hund möchte nicht alleine gelassen werden, ohne dich richtig kennenzulernen. Das sofortige Alleinlassen kann sich negativ auf die Bindung auswirken und dazu führen, dass dein Hund Trennungsängste entwickelt und als erwachsener Hund Schwierigkeiten hat, alleine zu bleiben.
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Der Hund hat sich an dich gewöhnt und fühlt sich in seinem neuen Zuhause wohl. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die ersten Begegnungen mit anderen Hunden zu haben, an der Leine spazieren zu gehen und verschiedene Geräusche in der Umgebung kennenzulernen. Gleichzeitig trainierst du verschiedene Kommandos, die dein Hund erlernen und später sicher ausführen soll. Ein liebevoller, aber konsequenter Ton ist das A und O in der Hundeerziehung. Tipp: Belohne positives Verhalten, ohne Ungehorsam zu bestrafen. Wenn du laut wirst, bekommt der Hund Angst vor dir und versteht dich nicht mehr. Sicherlich wird das eine oder andere Malheur passieren. Doch mit Geduld, Selbstvertrauen und Konsequenz wird aus dem aktiven Hund ein gehorsamer Begleiter.

Hundeprofi Martin Rütter zeigt, was Welpen in den ersten Wochen lernen sollten – von der Stubenreinheit über das Alleinbleiben, Entdeckungstouren in die Natur und die Stadt bis hin zu den Grundsignalen wie Fuß, Hier, Sitz und Platz.
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